Hepatitis C

HCV

Weltweit sind 58 Millionen Menschen chronisch an Hepatitis C erkrankt. 1 Millionen Menschen infizieren sich jährlich mit Hepatitis C (WHO 2019; 2024). Damit handelt es sich um eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Aber was ist Hepatitis C überhaupt? Wer ist gefährdet und wie kann man sich schützen?

Wir möchten Ihnen hiermit einige grundlegenden Informationen zum Thema Hepatitis C zur Verfügung stellen. Diese Informationen sind nach bestem Gewissen zusammengetragen, können aber keine Garantie auf Vollständigkeit bieten. Außerdem ersetzen sie kein ärztliches Beratungsgespräch. Sollten Sie eine Infektion vermuten oder sich präventiv schützen wollen, so thematisieren Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Wie infiziert man sich mit Hepatitis C?

- Infektion -

Hepatitis C wird durch Blut übertragen. Der häufigste Grund für eine Infektion ist das gemeinsame Benutzen von Spritzbesteck und Zubehör zum Drogenkonsum. Fehlende Hygiene kann auch beim Tätowieren oder Piercen zu einer Infektion führen.

Die Übertragung während einer Schwangerschaft oder durch Sexualkontakte ist zwar möglich, tritt allerdings seltener auf. Jedoch sollte bei einer Hepatitis C-Infektion während einer Schwangerschaft auf invasive Untersuchungsmethoden verzichtet werden, da diese unter Umständen zu einer Infektion des Kindes führen könnten. Zudem besteht bei verletzungsträchtigen Sexualpraktiken (bspw. Analverkehr) ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Die Übertragung ist auch über verunreinigte Gegenstände wie Sniff/Zieh-Röhrchen (zum Konsum von bspw. Kokain), Zahnbürsten, Nagelscheren, Rasierer oder Sexspielzeuge möglich.

Erkrankung

Welche Symptome verursacht Hepatitis C?

- Symptome -

Von der Ansteckung bis zur Erkrankung durch den Hepatitis C-Virus können drei Wochen bis sechs Monate vergehen. In der akuten Phase treten nur selten Symptome auf und die Infektion heilt bei etwa 20 – 50% der Betroffenen von selbst aus. 50 – 80% entwickeln eine chronische Hepatitis C-Infektion. Auch diese chronischen Infektionen können im späteren Verlauf spontan ausheilen.

Die auftretenden Beschwerden umfassen zunächst unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Oberbauch- und Gelenkbeschwerden, Leistungsminderung, Juckreiz, leichte Übelkeit, heller Stuhl, dunkler Urin, grippeähnliche Symptome oder Fieber. Bei einem Drittel der chronischen Infektionen kommt es zu einem aggressiveren Verlauf, bei dem es zu einer Leberentzündung kommt, welche langfristig über viele Jahre zur Vernarbung (Leberfibrose) und zum Schrumpfen der Leber (Leberzirrhose) führen kann. Dies kann zu Leberversagen und Leberkrebs führen. Drei Viertel der chronisch Erkrankten entwickeln Erkrankungen der Gelenke, Muskeln und der Haut. Seltener kommt es auch zu Erkrankungen der Schilddrüse, der Speicheldrüsen, Nieren oder Blutgefäße.

Quelle: https://gesund.bund.de/hepatitis-c#symptome

Erkrankung

Ist Hepatitis C gefährlich?

- Erkrankung -

Die chronische Infektion kann schwerwiegendere Folgen wie Leberschäden mit sich bringen. Nach zwei bis drei Jahrzenten kommt es bei 15 – 30% der Betroffenen zur Vernarbung (Leberfibrose) und zum Schrumpfen der Leber (Leberzirrhose). Das Risiko für Leberversagen und die Entwicklung von Leberzellkrebs steigt.

Ein rascher Verlauf tritt häufiger bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder einer Simultan- bzw. Superinfektion (z. B. mit einer weiteren Viruserkrankung der Leber) auf. Alkohol- und Drogenkonsum belastet die Leber zusätzlich und stellt somit einen weiteren Risikofaktor da.

Durch eine entsprechende medikamentöse Behandlung kann die Infektion allerdings nahezu immer geheilt werden.

Erkrankung

Wann ist Hepatitis C ansteckend?

- Infektion -

Da Hepatitis C häufig symptomlos verläuft, ist das Risiko andere anzustecken besonders hoch. Infizierte sind solange ansteckend, wie Viruspartikel im Blut nachweisbar sind. Ist die Infektion hingegen ausgeheilt, ist man nicht mehr ansteckend. Dennoch kann man sich erneut mit Hepatitis C infizieren und somit erneut ansteckend sein.

Durch diese Tatsachen sind vor allem Personen mit häufig wechselnden Sexualpartner*innen, Personen mit engem Kontakt zu Infizierten und intravenös drogenkonsumierende Menschen (IVDU), die keinen Zugriff auf saubere Nadeln haben, gefährdet.

Diagnose

Wie findet man heraus, ob man Hepatitis C hat?

- Diagnose -

Haben Sie den Verdacht, sich mit Hepatitis C angesteckt zu haben, oder ist bei einer Person in Ihrem engen persönlichen Umfeld eine Hepatitis C diagnostiziert worden, so besprechen Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Diese/-r wird in der Regel einige Blutuntersuchungen und ggf. zusätzlich einen PCR-Test durchführen.

In Deutschland besteht einmalig ein kostenfreier Anspruch auf ein Hepatitis C-Screening (ab 35 Jahren). Dies ist im Rahmen des Gesundheits-Check-ups möglich.

Behandlung

Wie behandelt man Hepatitis C?

- Behandlung -

Für die Behandlung unterscheidet man die akute und die chronische Phase der Hepatitis C-Infektion. In der akuten Phase der Infektion wird in der Regel nicht medikamentös behandelt, da die Infektion oft in dieser Zeit von alleine ausheilt.

Ist der Körper nicht dazu in der Lage, die akute Infektion von selbst auszuheilen, entwickelt sich eine chronische Hepatitis C. Diese kann inzwischen durch gut verträgliche Medikamente behandelt werden. Die Behandlung dauert in der Regel etwa 8 – 12 Wochen und besteht aus einer reinen Tablettengabe. Trotz der guten Verträglichkeit der Medikamente, kann es zu Wechselwirkungen z. B. mit naturheilkundlichen oder Verhütungsmitteln kommen, weshalb dies vor der Behandlung eingehend ärztlich abgeklärt werden sollte.

Als geheilt gilt die Infektion, wenn 3 – 6 Monate nach Ende der Therapie keine Hepatitis C-Viruslast im Blut nachweisbar ist.

Prävention

Wie kann man sich vor Hepatitis C schützen?

- Prävention -

Für Hepatitis C gibt es keine Impfung. Um Ansteckungen zu verhindern, sollten Haushaltsgegenstände wie Nagelscheren, Zahnbürsten und Rasierapparate nicht geteilt werden. Bei Sexualkontakten sollten Kondome und Dental Dams (Leck-Tücher) genutzt werden. Für Sexspielzeuge sollte jede Person ein neues Kondom nutzen bzw. diese vor der Weitergabe gründlich waschen. Werden Nadeln genutzt z. B. beim Tätowieren, Piercen oder auch Drogenkonsum sollte darauf geachtet werden, dass hygienische Standards eingehalten werden und für jede Person neues, sauberes Spritzbesteck und Zubehör genutzt wird.

In der Theorie kann Hepatitis C auch im Rahmen medizinsicher und pflegerischer Versorgung übertragen werden. Entsprechen die Arbeitsschutz- und Hygienemaßnahmen aber den aktuellen Vorgaben, besteht kein Grund zur Befürchtung einer Übertragung.

Sollten Sie den Verdacht auf eine Infektion mit Hepatitis C hegen, suchen sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, um Ihr Umfeld zu schützen.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen

- Informationen -

Ihr örtliches Gesundheitsamt kann Sie darüber informieren, wo Sie Anlaufstellen zum Thema Hepatitis C in Ihrer Umgebung finden. Außerdem können Sie sich unter den folgenden Links informieren:

Quellen:

Stand der Informationen: 07/2025
Autorin: Melanie Johrden, M.Sc.